Zina Diantha Huntington Young

1 May 2019

Dritte Präsidentin
der Frauenhilfsvereinigung

1888–1901

Zina Diantha Huntington Young, dritte Präsidentin der FHV, wurde von den Schwestern in der Kirche liebevoll als „das Herz“ der Vereinigung bezeichnet. „Schwester Zina war äußerst liebevoll und den Menschen zugeneigt – und aufgrund dessen fühlten sie sich zu ihr hingezogen“, schrieb Susa Young Gates, eine der erfolgreichsten Schreiber der Kirche der damaligen Zeit.1

Mit Sanftmut, Güte und der Kraft Gottes spornte „Tante Zina“ die Frauen dazu an, besser zu werden. „Schwestern, uns kommt es zu, unsere Pflichten zu erkennen und ernst zu nehmen“, sagte sie. „Das Reich Gottes wird fortschreiten und wir müssen durch nichts beunruhigt sein, außer durch unsere eigene Unvollkommenheit.“2

Mit der für sie bekannten Milde lehrte Zina, wie wichtig ein eigenes Zeugnis des wiederhergestellten Evangeliums ist. „Strebt nach einem Zeugnis, meine lieben Schwestern, wie ihr nach einem verborgenen Diamanten suchen würdet. Wenn euch jemand sagen würde, ihr würdet einen unermesslich wertvollen Diamanten finden, wenn ihr an einer bestimmten Stelle lange genug graben würdet, meint ihr denn, es täte euch um die Zeit, die Kraft und die Mittel leid, die ihr aufbringt, um diesen Schatz zu erlangen? … Wenn ihr in den Tiefen eures Herzens grabt, werdet ihr mit der Hilfe des Geistes des Herrn die köstliche Perle finden, das Zeugnis von der Wahrheit dieses Werkes.“3

Allen Berichten zufolge fügte sich Zina in ihrem Leben trotz vieler Herausforderungen wohlgefällig dem Willen des Herrn. Ihre geliebte Mutter starb bei der Vertreibung aus Missouri. Ihr Vater starb bei der Vertreibung aus Nauvoo.4 Sie gebar ein Kind in einem Planwagen auf dem Weg gen Westen.

Aber seit dem Tag, an dem sie das Buch Mormon als Vierzehnjährige zur Hand nahm und ein Brennen im Herzen verspürte, dass es wahr war, konnte nichts ihr Herz verhärten noch ihr Zeugnis zum Wanken bringen.

In ihrer Autobiografie schrieb sie: „Vor meinem Schöpfer möchte ich ein glaubensvolles Zeugnis davon ablegen, dass dies das Werk Gottes ist und es mir jedes Jahr kostbarer wird.“5

Kindheit

Zina Diantha Huntington kam am 31. Januar 1821 in Watertown im Staat New York als Kind von William und Zina Baker Huntington zur Welt. Sie war das siebte von neun Kindern. Zinas Eltern waren strenggläubige Presbyterianer und setzten ihren Kindern ein gutes Beispiel. Als Familie lasen sie täglich zusammen in der Bibel, sangen Kirchenlieder, von Zina auf dem Cello begleitet, und beteten jeden Morgen und jeden Abend. Zinas Mutter war dafür bekannt, dass sie sich der Bedürftigen annahm. Ihr Vater hatte die Bibel lang genug studiert, dass er wusste, dass keine der damaligen Kirchen „gemäß der Urkirche organisiert war“.6 Als die Familie dann schließlich vom wiederhergestellten Evangelium hörte, schlossen sich alle, bis auf ihren ältesten Bruder Chauncy, der Kirche an. Hyrum Smith taufte Zina am 1. August 1835.

Heirat und Familie

Zina heiratete Henry Bailey Jacobs am 7. März 1841. Sie bekamen zwei Söhne, aber sie blieben nicht zusammen. Als eine von Brigham Youngs Frauen bekam Zina eine Tochter. Zusätzlich zog sie vier weitere Kinder als ihre eigenen auf, nachdem deren Mutter gestorben war. Sie war mit der Gabe des Heilens gesegnet und konnte mit etwas medizinischer Ausbildung die Kranken pflegen und sie half dabei, etliche Kinder zur Welt zu bringen. Sie starb am 28. August 1901 in Salt Lake City.

Dienst in der Kirche

Bevor sie als Präsidentin der FHV diente, brachte Zina 21 Jahre damit zu, durch das Territorium Utah zu reisen und Frauenhilfsvereinigungen zusammen mit ihrer Freundin Eliza R. Snow, die damals FHV-Präsidentin war, zu organisieren. Nachdem Zina Präsidentin wurde, weitete sie diese Besuche auf Gebiete außerhalb Utahs aus und legte Wert darauf, dass örtliche Frauenhilfsvereinigungen dafür Sorge trugen, eigene Klassen für Krankenpflege und verbesserte ärztliche Versorgung zu organisieren. Sie eröffnete eine Schule für Krankenpflege und leitete die Schule für Geburtshilfe. Sie setzte sich für das Frauenwahlrecht ein, war Präsidentin der Deseret Silk Association (Seidenzuchtverein) und Oberin im Salt Lake Tempel von seiner Weihung im Jahr 1893 bis zu ihrem Tod.7